
Maler und Skulpteur
Lebenslauf
"Eine neue Geburt verlangt die Form, ich wähle die Metamorphose" Fritz Martinz, 1950
1924 *
Friedrich Wilhelm Martinz wird am 29. Mai als zweites von drei Kindern der Eltern Dora Martinz geb. Svihalek (14.12.1886 – 10.12.1970) und Friedrich Martinz (9.5.1889 – 31.12.1968 ) in Bruck an der Mur (Steiermark) geboren.
1939
Eintritt in die Kunstgewerbeschule in Graz, Brockmanngasse. Begegnung mit Prof. Rudolf Szyszkowitz, der die Begabung Fritz Martinz ́ erkennt, kultiviert und somit den Grundstein zur seiner künstlerischen, geistigen und gegenwartsbezogenen Einstellung legt.
1943
Einberufung zum Militär, Kriegsdienst. Die Ereignisse dieser problematischen Zeit leiten und zwingen Fritz Martinz zu seiner künstlerischen Thematik und notgedrungenen Ausdrucksform hin. Schon jetzt versucht er seine geistige Stellungnahme innerhalb der Historie zu dokumentieren. Es entstehen anklagende Tierzeichnungen, flugblattartige Holzschnitte mit dem schlichten Titel „Tiere im Krieg“.
1945
Rückkehr nach Graz . Nach der tragischen Unterbrechung kehrt Fritz Martinz wieder zurück nach Graz, um sich dort, gemeinsam mit ebenso aus dem Krieg zurückgekehrten Malern und Bildhauern, abermals um Professor Szyszkowitz zu versammeln und die künstlerische und geistige Arbeit wieder aufzunehmen.
1947
Studium an der Akademie der Bildenden Künste. Aufnahme in die Meisterklasse bei Professor Albert Paris Gütersloh. Geprägt von seinen intensiven künstlerischen und gesellschaftlichen Erfahrungen, entscheidet sich Fritz Martinz konsequent gegen literarische Bildgestaltungen der „Phantasten“ und steht abstrakten Bildvorstellungen kritisch gegenüber. Das Studium der menschlichen Figur – des Kreatürlichen als solches – führt Martinz immer stärker zu seinen thematischen Bildaussagen.
1949
Professor Gütersloh holt Martinz in die Vereinigung der Wiener Secession.
1950
Vorbereitung zum Diplom. Fritz Martinz erhält für seine Diplomarbeit den Staatspreis der Akademie. Ab 1950 lebt Fritz Martinz als Freischaffender Künstler in Wien, macht künstlerische Exkursionen, ausgedehnte Studienreisen unter anderem nach Italien, Frankreich und Holland und besucht internationale Ausstellungen.
1952
Auszeichnung anlässlich der internationalen Jugendfestspiele in Bukarest
1953
Einladung zur Biennale (Symposium) in Italien, Begegnung mit den damaligen Italienischen Realisten. Diese Konfrontation in Form von Gesprächen und Arbeiten findet in der Kunst Martinz ́ ihren Niederschlag. Ein Fries von drei monumentalen Ölbildern mit zeitbedingtem Inhalt entsteht.
Martinz erhält den Grafikpreis bei der Biennale del Mare, Rimini
1954
Bildtriptychon: Gefangennahme – Kreuzigung – Grablegung – Kriegsaufarbeitungsthemen
Beginn einer sehr intensiven Arbeitszeit. Fritz Martinz verbringt viele Monate im Schlachthaus St. Marx. Das „Schlachthaus“ wird zum Zentralthema, es entstehen unzählige Vorzeichnungen dazu und zu Bildern mit menschlichen Figuren, den Liebesgärten. Die einzelnen Bildentwürfe entsprechen genau dem gesellschaftsbedingten Engagement Fritz Martinz ́.
1955
Monatelanger Aufenthalt in den Schlachthöfen von St. Marx, Wien – Vorbereitung für eine Öl- und
Grafikserie über das Thema "Schlachthaus" – Grossformate
1960
Gemeinsam mit Alfred Hrdlicka findet die erste programmatische Ausstellung (Realistenschau) in der Zedlitzhalle, Wien statt. Einladungen zu vielen internationalen Ausstellungen folgen
1962
Zweite Realistenschau im Künstlerhaus Wien, Französischer Saal, gemeinsam mit Hrdlicka. Ausstellung im Salon des Comparaisons - Paris Die künstlerische Auseinandersetzung mit Bildraum, Farbe und Form wird immer spezifischer, klarer und somit zwingender
1963
Einzelausstellung: Kellergalerie der Wiener Secession - Zeichnungen. In dieser Zeit entstehen grossformatige Ölbilder: "Liebesgarten" und "Fleischträger",
Das "Hundebild" entsteht in den 60er Jahren, "Die menschliche Figur" ist tragendes Thema.
1965
Preis des Theodor Körner - Stiftungsfonds.
1966
München - Ausstellung in der Münchner Neuen Galerie.
1968
Preis des Wiener Kunstfonds. Ausstellungspreis der Stadt Wien für die Secession.
1969
Großangelegte Schau der Realistengruppe Georg Eisler, Alfred Hrdlicka, Rudolf Schönwald, Rudolf Schwaiger und Fritz Martinz. „Figur – Wiener Naturalisten“ in der Tiefgarage der Zentralsparkasse in Wien. Martinz wird als Lehrer an die Kunstschule (Volkshochschule) Wien, Lazarettgasse berufen. Verleihung des Secessionspreises.
1970
Preis der Stadt Wien für Malerei und Grafik, "Martinz - Aktzeichnungen", Verlag Schendl, Wien. Entstehung wesentlicher Grossformate "La Maison de Fous", "Badebilder", "Straßenbild", "Flucht", "Fleischhallen", "Hyänenbild", "Erschießung", "Begegnung mit Rubens" (Grossformat), ...
Intensive Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen im In- und Ausland.
1971
Heirat mit Christl Martinz, geb. Pichler. Geburt der Tochter Dorothea.
1973
Umfassende Ausstellung von Grossformaten, Hauptraum der Wiener Secession / Ölbild „Die Figur des Herrn Dr. Victor Matejka“
1974
Ausstellung von Pferdebildern- und Zeichnungen in der Galerie "Pferdestall", Herzog, Wien
1976
Zwei große Pferdekompositionen (380 x 250 cm) im Rahmen der Alt-Erlaa-Bauten.
1978
Erneuter Aufenthalt - zeichnend - in den "Wiener Verkehrsbetrieben" - Hinarbeit zur Komposition "Die Schmiede"
1980 - 2002
Entstehung nennenswerter Bilder "Eingeweide der Stadt", die Serie "Pastorale", "Das Aubild", "Die Schlacht bei Norea", das "Maratbild", ... "Entdeckung" des Kleinformates – Ikonen („Nutztierikonen“, …),
Intensive Arbeit an wesentlichen Zyklen (Grafik)
2000
Geburt des Enkelsohnes Maximilian.
2002
†Fritz Martinz verstirbt am 15. November im 79. Lebensjahr in Wien.
Preise und Auszeichnungen
1950
Staatspreis der Akademie der Bildenden Künste, Wien
1952
Auszeichnung anlässlich der internationalen Jugendfestspiele in Bukarest
1953
Grafikpreis der Biennale del Mare, Rimini
1965
Preis des Theodor Körner – Stiftungsfonds
1968
Preis des Wiener Kunstfonds
Ausstellungspreis der Stadt Wien für die Wiener Secession
1970
Preis der Stadt Wien für Malerei und Grafik


